Räucherkräuter: Anleitung zum Kräuter sammeln und verarbeiten
Du siehst selbst gesammelte Räucherkräuter.

Räucherkräuter: Anleitung zum Kräuter sammeln und verarbeiten

Du siehst selbst gesammelte Räucherkräuter.

Wenn du den Duft von geräucherten Kräutern liebst, geh raus, in den üppigen Garten von Mutter Natur. Vom frühen Frühjahr an, bis in den Herbst, kannst du Räucherkräuter sammeln. Das ganze Jahr und besonders in den Rauhnächten, hast du dann einen schönen Vorrat an Räucherwerk. Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du vorgehst. 

Das räuchern mit Kräutern ist eine alte, überlieferte Methode, um Energien in Räumen zu verbessern, Rituale zu verstärken und den Geist der Menschen zu klären. Das Heilkräuter räuchern ist nicht wirklich gut wissenschaftlich belegt. Doch was man weiß ist, dass Duftmoleküle, die über die Nase aufgenommen werden, im Gehirn eine Wirkung haben. Sie wirken auf unsere Gefühle und emotionale Verfassung. Angenehme Düfte können uns Wohlbefinden verschaffen. Den Kräutern wird zum Teil heilende Wirkung nachgesagt. 

Warum Wildkräuter sammeln?

Letztens sagte eine Klientin zu mir: “Warum soll ich Heilkräuter sammeln, ich kann doch alles bestellen?” Meine Antwort war: “Weil es Spaß macht, mich entspannt und ich weiß, woher die Kräuter sind.”

Klar, heutzutage bekommst du alles irgendwo zu kaufen. In der Gärtnerei um die Ecke oder im Internet, irgendwo im Ausland. Aber macht das Sinn?  Für mich ist Räuchern mehr als nur, ein paar Kräuter anzuzünden. Es ist ein Akt meiner Spiritualität. Also achte ich auch darauf, welche Kräuter oder Harze ich nutze. Entscheide du selbst, was deins ist. Ich liebe es, wenn die Räucherkräuter selbst gesammelt oder sogar im Garten geerntet wurden. 

Regeln fürs Kräuter sammeln

Räucher Kräuter sammeln, ist eine wunderschöne Tätigkeit. Du bist in der Natur, riechst den Duft und kannst dabei entspannen. Du kannst genau das sammeln, was du brauchst und dich später an dem getrockneten Räucherwerk und seinem Duft erfreuen. Doch es gibt ein paar Regeln zu beachten. 

 

  1. Du solltest Heilkräuter sicher erkennen.

    Du solltest genau wissen, was du sammelst. Pflanzen können giftige Bestandteile haben, die du mit deinen Fingern berührst. Dann sind Handschuhe schützend. Pflanzen können auch beim Verräuchern giftige oder reizende Substanzen freisetzen. Diese solltest du meiden. Wenn du unter Allergien leidest, kann auch das Verräuchern schädlich für dich sein. 

  2. Sammle nur, wo du sammeln darfst.

    Du solltest genau wissen, wo du sammelst. In privaten Vorgärten, Gartenanlagen und Parks darfst du sicher nicht einfach deine Kräuter ernten. Im Zweifelsfall, frag einfach den Besitzer.
    Beachte auch, dass du keine Pflanzen pflückst, die dem Naturschutz unterliegen.  

  3. Sammle Pflanzen nur, wenn sie nicht mit Umweltschmutz belastet sind. 

    Du willst die getrockneten Kräuter ja später verräuchern. Dadurch könnten Umweltgifte in deinen Körper gelangen. Achte darauf, dass die Pflanzen nicht an einer Straße, Bahnlinie oder in Industriegebieten wachsen. Sie sollten auch nicht zu nah an eventuell gedüngten Feldern stehen. Wähle mit bedacht und suche am besten im Wald oder in Naturschutzgebieten. 

  4. Sammle nur, soviel du brauchst. 

    Respektiere die Umwelt. Beachte, dass du nur so viele Kräuter mitnimmst, wie du auch wirklich verbrauchen willst. Denn die Ressourcen unserer Natur sind erschöpflich. Viel sammeln, um dann einen Teil wegzuwerfen, wäre doch schade.

  5. Achte beim Sammeln auf deine Umwelt. 

    Habe Respekt vor der Natur. Achte darauf, dass du nicht unnötig Schaden in der Natur anrichtest. Störe keine Tiere beim Sammeln von Kräutern, verletze nicht unbedarft andere Pflanzen und lass der Pflanze, von der du nimmst, immer genug zurück, damit die Pflanze sich regenerieren kann. 

Ernten von Räucherkräutern

Wann ist die richtige Tageszeit zum sammeln von Heilkräutern?

Die beste Erntezeit von Wildkräutern ist an einem sonnigen Tag, wenn die Blätter und Stiele abgetrocknet sind. Denn je feuchter sie sind, umso länger dauert die Trockenzeit und umso höher ist die Gefahr von Schimmelbildung. Kurz vor Mittag ist die beste Zeit. Wurzeln werden idealerweise im zeitigen Frühjahr oder im Spätherbst gegen Abend ausgegraben, weil um diese Zeit die gesamte Kraft der Pflanze in ihnen steckt.

Wann ist der beste Monat zum sammeln von Kräutern?

Fast das gesamte Jahr über kannst du Kräuter, Wurzeln und Harze sammeln. Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwärmen und kein Schnee mehr liegt, kannst du losgehen und nach Wildkräutern schauen. Weiter unten, im Beitrag, findest du eine Liste mit Kräutern und ihren Wirkungen beim räuchern, nach Monaten sortiert.

 

Bei welchem Mond solltest du Kräuter sammeln?

Wenn du dich nach dem Mond richten willst, solltest du zuerst schauen, was du sammeln willst.

Sammelst du Blätter, Wurzeln oder Früchte der Heilkräuter? 

Eine Grundregel zum sammeln von Heilkräutern ist, oberirdisch wachsende Pflanzenteile, erntest du besser bei zunehmendem oder Vollmond. 

Wenn du Blätter trocknen willst, sammelst du am besten beim abnehmenden Mond. 

Wurzeln und Rhizome sammelst du bei abnehmendem Mond.

Bei abnehmendem Mond füllst du dann die getrockneten Kräuter in Gefäße, da sie dann nicht so anfällig für Schimmel sind. 

 

Kräuter räuchern Stövchen

Beispiele für Kräuter und ihre Wirkung beim Räuchern

  1. Brennnesseln

    entfalten beim räuchern einen würzigen Duft. Sie helfen den Kopf frei zu kriegen und entfalten eine Schutz-Aura um uns herum. Früher wurden sie verräuchert, weil man glaubte, dass sie vor dem bösen Blick schützen. So räucherte man sie auch in der Walpurgisnacht, um sich vor Verhexung zu schützen.
    In der heutigen Räucherkunde nimmt man die Brennnessel, um sich mental zu stärken. Gerne wird sie auch mit Johanniskraut gemischt, um traurige Gedanken loszulassen.
    (Sammeln ab Januar)

  2. Beinwell

    wurde im Mittelalter in Krankenhäusern verräuchert. Auch heute wird es gerne verräuchert, wenn Erkältungszeit ist. 
    Es lässt positive Gedanken entstehen und Visionen aufflackern. Ich nutze es gerne zur Vorbereitung meines Raumes, für eine schamanische Reise. 
    (Sammeln ab Januar)

  3. Taubnessel

    zeigen sich auch schon früh im Jahr. Sie werden ähnlich genutzt, wie der Salbei. Besonders nach einem Krach besänftigen sie die Energie im Raum.  
    (Sammeln ab März)

  4. Beifuß 

    ist eine der wichtigsten Heilpflanzen für die Frauen. Doch ihr Geruch ist gewöhnungsbedürftig beim Räuchern. Ich verräuchere sie gerne indirekt, auf einem Stövchen, mit feuerfester Schale und Räuchersand. Beifuß wärmt das Herz und hilft uns Frauen, unsere Weiblichkeit zu erkennen. Bei schamanischen Ritualen benutze ich sie, um mich, mit meinem Wurzeln, tief in diesem Leben zu verwurzeln.
    (Sammeln ab April)

  5. Kamille 

    ist ein bekanntes Heilkraut. In viele Hausapotheken findet man es auch heute noch, als Salbei Tee oder Tinktur. Zum Räuchern kannst du das gesamte blühende Kraut verwenden. Die Kamille ist ein Sonnenkraut. Sie bringt uns geräuchert Wohlbehagen und wirkt harmonisierend.
    (Sammeln ab Juni)

  6. Johanniskraut

    sagt man in verschiedenen Darreichungsformen eine stimmungsaufhellende Wirkung nach. Bei mir wächst sie wild im Garten
  7. Färberkamille

    wurde früher zum Färben benutzt, weil sie so schön gelb ist. Beim Räuchern verströmt sie einen sanften, beruhigenden Duft. 
    (Sammeln ab Januar)

  8. Fichtennadeln und Fichtenharz 

    bringen dir ein Stück Wald in dein Heim. Der Duft kann für manche Nasen sehr aufdringlich wirken, dosiere also vorsichtig. Sie wirken belebend und können dir zu mehr innerer Ruhe verhelfen. (Sammeln, wenn die jungen Triebe kommen.)

  9. Das Weinblatt

    eignet sich sehr gut, um Räucherbündel zu wickeln. Am Abend geräuchert, bringt es uns angenehme Träume. Gut getrocknet lassen sie sich aber auch gut mörsern.
    (Sammeln ab Juli)

  10. Die Minze

    kann leicht im eigenen Garten gezogen werden. Getrocknet und verräuchert verbreitet sie einen pfefferminzartigen Geruch. Ähnlich wie frisch aufgebrühter Tee und doch etwas herber. Die Minze kann uns klare Gedanken verschaffen. Sie hilft dem Geist weit zu werden und auf neue Ideen zu kommen.
    (Sammeln ab Juli)

  11. Salbei 

    ist beim Räuchern die wichtigste Pflanze, um Energien loszulassen und ausräumen zu bewegen. Meistens wird dabei der weiße Salbei importiert. Mit unserem Garten Salbei kannst du eine ähnliche Wirkung erzielen. Sein Duft verflüchtigt sich schnell in Räumen.
    (Sammeln ab Juli)

  12. Die Rose

    gehört natürlich nicht zu den Kräutern und dennoch ist sie mir unverzichtbar geworden. Wenn du eine duftende Rose in deinem Garten hast, brauchst du 10 bis 20 Blüten, um über den ganzen Winter zu räuchern.
    (Sammeln, wenn sie blüht)

  13. Berberitze-Beeren

    solltest du nur kurz auf die Kohle legen, dann verbreitet sie einen leichten, fruchtigen Geruch. Sie kann zahnenden, unruhigen Kindern wieder zur Ruhe verhelfen.  
    (Sammeln ab August)

  14. Der Rainfarn

    ist auch leicht zu finden und eine wertvolle Räucherpflanze. Davon können die Blüten und Blätter verwendet werden. Verräuchert hebt er die Stimmung und ihm wird Raumluft-desinfizierende Wirkung nachgesagt.
    (Sammeln ab September)

Wie trockne ich Räucherkräuter?

Je nachdem, ob ich ganze Stängel mit Blättern, Blüten oder die Blätter alleine nutzen will, trockne ich im liegen oder hängend.

Käuterbündel trocknen hängend

Kräuter mit langen Stängeln binde ich zu Sträußchen oder Bündeln. Im Bild unten wickle ich Fäberkamille in Weinblätter. Für die Bündel lässt du die Kräuter ein bis zwei Tage antrocknen. Dann bindest du sie locker mit natürlichem Garn zusammen. Anschließend hängst du sie kopfüber auf. 

Fäberkamille räuchern - Gaby Koch-Epping

Einzelne Blüten liegend trocknen

Im Bildbeispiel habe ich die Blüten einer duftigen Rose abgeschnitten. Sie werden auf einem Metallgitter im trockenen, warmen Keller gelagert. Wenn du keinen dunklen, trocknen Platz hast, kannst du im Backofen trocknen. 

Die Kräuter dürfen nicht schimmeln, sonst musst du sie wegwerfen. Denn der Schimmel würde beim räuchern mit in den Raum verteilt.

Rosenblüten trocknen räuchern

Was brauchst du zum trocknen?

Die erste Trocknungsphase sollte nicht länger als zwei bis drei Tage dauern. Danach werden die Kräuter von harten Stielen befreit. Danach werden sie in Gefäßen, zum Beispiel Dosen, dunklen Gläsern oder Papiersäckchen, aufbewahren. Kühl, dunkel und trocken gelagert dienen sie uns dann den ganzen Winter über zum energetischen Räuchern.

 

Zum Trocknen brauchst du einen warmen und schattigen Ort. Bei uns ist es der Keller, da dort die Luftfeuchtigkeit immer niedrig ist und die Temperatur konstant warm bleibt. Kontrolliere die trocknenden Pflanzen regelmäßig. Wenn du sie im Liegen trocknest, kannst du sie immer mal wenden.

Aufbewahrung meiner Räucherpflanzen

Wenn die Pflanzen gut durchgetrocknet sind, können sie zur Aufbewahrung vorbereitet werden. Wenn ich nur Blüten und Blätter aufbewahren will, knipse ich die harten Stiele ab und mörsere den Rest. Zur Aufbewahrung eignen sich Holzkästchen, dunkle Gläser, Dosen oder Papiertüten. Sie sollten trocken und dunkel gelagert werden.

Räucherbündel hängen bei mir kopfüber, im Dunkeln und warten auf ihren Gebrauch.

Kräuter trocknen für dein Räucherritual - Gaby Koch-Epping

Ich liebe das Räuchern. Mit selbst gesammelten Kräutern und Blüten ist es noch schöner. Lass dich inspirieren und geh wachsam in die Natur. 

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß bei deiner Sammeltour. 

Alles Liebe, Gaby.

Welche Beiträge erwarten dich noch?

Hier hast du erfahren, wie du deine Räucherkräuter selbst sammeln, trocknen und zum Räuchern vorzubereiten kannst. In weiteren Beiträgen, erkläre ich dir, wie du richtig räucherst beim Räucherritual und gebe dir eine Anleitung zum energetischen räuchern. 

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